Von Mittwoch, dem 17. Juli bis Freitag, dem 19. Juli 2024 fand die Alpenexkursion der Stufe 11 statt. 

Wir trafen uns Mittwoch früh in Konstanz, dem Startpunkt unseres Weges. Wir stiegen in den Zug und teilten dort erst einmal unsere Befürchtungen und Hoffnungen für die kommenden drei Tage. Diese reichten von Über- oder Untergewicht unserer Rucksäcke über das nagende Gefühl, etwas vergessen zu haben bis hin zur Gruppe, vielleicht würde keine Harmonie entstehen, vielleicht würden wir aber auch als Stufe 11 enger zusammenwachsen. Im auf ca. 800m gelegenen Wasserauen angekommen, begann der erste und anstrengendste Wandertag. Wir stiegen 1300 Höhenmeter zu der auf ca. 2100m gelegenen Rotsteinpasshütte auf. Jede:r von uns hatte natürlich ein eigenes Tempo, was zur Entstehung dreier Geschwindigkeitsgruppen führte, denen jeweils zwei bis drei Coaches zur Aufsicht zugeteilt wurden. 

Der Aufstieg verlief, außer einer gebrochenen Latte am Pausenspielplatz Meglisalp, problemlos – für manche mehr oder weniger anstrengend. Oben angekommen, wurden wir für unseren Schweiß mit einem unvergleichlichen Ausblick belohnt.
Leider gab es auf der Hütte keine Duschmöglichkeit, wie wir sie bei uns zuhause vorgefunden hätten, und auch das Essen ließ für manche einiges zu wünschen übrig, wobei die Coaches es ganz hervorragend fanden (Was die zuhause wohl so essen?). Das alles wurde jedoch durch den rustikalen Charme des Innenraums und die Qualität der Gesellschaft wieder wettgemacht.
Nachdem wir den Sonnenuntergang gemeinsam genossen hatten, kamen einige von uns auf die Idee, auch den Sonnenaufgang gemeinsam zu genießen.
Diese Einige von uns, die es schafften, um 5.20 Uhr aufzustehen, hatten die Chance, die unvergleichliche Schönheit dieser Erde zu absorbieren.
Doch was für die einen ein unvergessliches Highlight war, war für die anderen ein schwer überwindbares Lowlight, denn wenn in einem Bettenlager eine einen Wecker stellt, sind alle wach und wenn alle gleichzeitig wach sind, dann halten sie sich gegenseitig wach.
Trotz der Schlaflosigkeit machten wir uns zeitig mit einem einfachen Brot und einem Kägi bepackt auf den Weg ins Tal.
Wir stiegen zunächst 600 Höhenmeter in Richtung Meglisalp ab, dann ging es, was manche als Gelegenheit für einen Trailrun sahen, 200 Höhenmeter steil bergauf, und dann ging es über den Widderalpsattel auch schon an den finalen 600-Höhenmetern-Abstieg, wo sich unsere Gruppe teilte: Die einen liefen direkt zum auf 1200m gelegenen Plattenbödeli und der heiß ersehnten Dusche weiter, die anderen machten noch einen nassen Zwischenstopp am Fählensee und/oder am Gasthaus Bollenwees, um den Koffeinspiegel stabil zu halten.
Ein Bergsee ist für die einen das, was für die anderen eine Dusche nach längerer körperlicher Aktivität ist, die Definition von Idylle.
Abends wurden, wie am ersten Tag, fleißig Uno, Mau Mau, Lügen, Werwolf und sogar „Ich hab noch nie…“ gespielt. Beim Spielen neutralisierte sich die von den Lehrenden viel beklagte Geschlechtertrennung unserer Stufe nach und nach. Wir mischten uns unter den Lerngruppen, unter Mädchen und Jungs. 
Am nächsten Morgen startete 30 Minuten vor den anderen unser bisheriges Schlusslicht, die einzig wahre Gruppe Murmeltiere, dieses Mal leider ohne ihre übliche Begleitung Bronsky and the Fish. Da uns nur noch 400 Höhenmeter abwärts und wenige Kilometer bis nach Weissbad blieben, strengten wir uns gemeinsam an, motivierten uns mit Musik und überschritten auf verschiedenen Wegen früher als geplant die Ziellinie. 

Schlussendlich kann man sagen, dass die Alpenexkursion der Stufe 11 ein voller Erfolg war, denn wir haben uns gemeinsam körperlich angestrengt, gemeinsam gespielt, gemeinsam gelacht, gemeinsam gegessen, sind gemeinsam geschwommen und früh aufgestanden. Wir haben entgegen unseren Befürchtungen alles wichtige mitgenommen und eine harmonievolle Gruppe gebildet. Auch die uncoole Metapher der Coaches, nach denen unser Wanderweg den Weg zum Abitur symbolisieren sollte, stellte sich als passend heraus. Denn der Weg zum Abitur ist von Anstrengung geplagt, von Höhen und Tiefen. Und auch wenn jede:r am Ende selbst über den Berg steigen muss, können wir uns gemeinsam den Weg vereinfachen, indem wir Wanderstöcke teilen, Gepäck abnehmen, Lunch Pakete anderen geben… Wie eben in den Bergen auch. 

Ein Text von Isolde Trampedach (11b)