Donnerstag, 27.03.25 

Am Donnerstag ging es für uns entspannt um 11:39 Uhr in Konstanz am Bahnhof los. Wir waren eine kleine Gruppe aus Stufe 10 und 11, zusammen mit zwei Coaches, Frau Argoub und Herr Fischer. Auf der Zugfahrt haben wir uns erstmal über unsere Befürchtungen ausgetauscht, die von anderen Duschgewohnheiten, über andere Essgewohnheiten (Schnecken), bis hin zu den Sprachbarrieren in den Gastfamilien gingen. Nach der langen Umstiegszeit in Strasburg, die wir nochmal für Bewegung genutzt haben, ging es in den TGV nach Nantes. Sechs Stunden später, ca. um 23:30 Uhr, sind wir am Bahnhof angekommen und wurden dort von unseren Gastfamilien abgeholt. 

Freitag, 28.03.25 

Nach einer kurzen Nacht ging es am nächsten Tag direkt früh los, mit Bisous am französischen Gymnasium, unserer Partnerschule, das Lycée les Bourdonnières im Süden von Nantes. Da haben wir natürlich erstmal die Gelegenheit genutzt, uns über die (meist nicht bestätigten) Befürchtungen auszutauschen. Danach haben wir in kleinen Gruppen die Schule besser kennengelernt, die unter anderem auch Schafe und Ziegen zu bieten hatte. Um auch mal zu erleben wie andere Jugendliche in Frankreich in die Schule gehen, waren wir erstmal mit in den Klassen. Dort saßen wir unter anderem im Deutsch-, Wirtschafts- oder Literaturunterricht wo wir, je nach dem, gar nichts oder wenig verstanden haben. Auch die französische Mensa wurde uns nicht vorenthalten, wo wir die „kulinarische Küche Frankreichs“ zum Beispiel in Form von trockenen Nudeln mit Falafeln genießen konnten. 

Schloss

Nach diesem prägenden Erlebnis ging es weiter zum Château des Ducs de Bretagne. Nachdem Herr Fischers Abkürzung im Endeffekt länger dauerte als der normale Weg und wir komplett durchnässt am Schloss ankamen, war das erste Ausstellungstück ein undefinierbares Stück Holz. Darauf folgten dann interessantere Dinge wie ein kleines Modellschloss, das den früheren Aufbau darstellte, diverse Gemälde, Statuen, Boote und auch Kleider von damals. Ein großer Teil der Ausstellung zeigte Materialien über den Sklavenhandel in Nantes, aber auch über die NS-Zeit, eine Rede von Hitler wurde über die Lautsprecher abgespielt. Nach reichlich Informationen und einem Blick in den überteuerten Souvenirladen ging es zurück zu unseren Austauschpartner*innen. 

Samstag und Sonntag 

Unser Wochenende verbrachten wir alle in den Gastfamilien, haben uns aber auch untereinander in verschiedenen deutsch-französischen Kombinationen getroffen, um Billiard zu spielen, die Stadt zu erkunden oder uns den Karneval anzuschauen. 

Montag, 31.03.25

Unser nächster Programmtag startete wieder mit zwei Stunden Unterricht, in denen wir mal die gefragten Expert*innen waren (Deutschunterricht) oder absolut nichts außer regardermais und oui verstanden (Französischunterricht). Wir haben aber auch im Englischunterricht mit Französ*innen über das Patriarchat diskutiert oder in Wirtschaft etwas über die Konkurrenz von Unternehmen gelernt (ja, wir sind auch sehr stolz auf uns). Nach diesen Stunden, in denen wir sehr unterschiedliche Erlebnisse hatten, ging es für uns los („On y va!!“ wie Herr Fischer sagen würde) zur île de Versailles, einer kleinen Insel in der Stadt mit japanischem Garten. Der Garten war, wie uns unsere Coaches stolz erzählten, „Instagrammable“, was wir natürlich auch schön für Fotos ausgenutzt haben. Danach ging es weiter („Dépechez-vous!“) zum Jardin des Plantes, einem botanischen Garten, in dem wir auch picknickten. Da wir lange mit Essen beschäftigt waren (was unserer Meinung nach in Frankreich viel zu selten gemacht wird), war unsere Erkundungstour hier nicht besonders lang, dafür war die darauffolgende Stadtralley mit unseren Austauschpartner*innen umso länger. Wir besuchten verschiedene Stadtteile, Gebäude, Brunnen, Cafés, Denkmäler und die Kathedrale in Nantes und fuhren danach erschöpft (mit dem ein oder anderen Sonnenbrand) zurück zu unseren Gastfamilien. 

Dienstag, 01.04.25 

Am Dienstag sind wir morgens direkt zusammen mit unseren Austauschpartner*innen nach Guérande gefahren. Dort haben wir zuerst die Salines Terre de sel (Salzfelder) besichtigt, wo wir gelernt haben wie das Salz dort geerntet wird. Dass es ganz verschiedene Salzarten gibt und es vor der Ernte noch monatelang komprimiert werden muss, war für viele neu. Da wir natürlich alle nicht geeignet angezogen waren für die 6 Windstärken an der Küste, sind wir nach der Führung schnell in den Souvenirshop geflüchtet, in dem wir kleine Salzsäcke kaufen konnten. Da wir ja bis da hin noch nichts von der wirklichen Stadt Guérande gesehen hatten, waren wir danach in der mittelalterlich wirkenden Innenstadt unterwegs. Entgegen unseren Hoffnungen konnten wir leider nicht auf die Stadtmauer und die meisten Läden hatten zu, weshalb wir etwas seelenlos durch die Stadt gewandert sind. 

Am Strand

Doch danach ging es endlich zum Strand (sorry Herr Fischer, à la plage natürlich), von dem wir allerdings nach wenigen Minuten wieder verwiesen wurden, weil am anderen Ende Bauarbeiten waren und wir natürlich aus Versehen von einem Traktor hätten überfahren werden können. Wir haben es trotzdem genossen, vor allem weil das Verbot nach einem Gespräch zwischen unseren Coaches und der Polizei kurzerhand wieder aufgehoben wurde. Danach ging es für uns wie immer zurück in die Gastfamilien. 

Mittwoch, 02.04.25

An unserem letzten Tag in Nantes haben wir uns morgens an der Schule getroffen und uns erstmal mit allen über die, dann doch auffallenden, Unterschiede zwischen dem Leben von uns und unseren Austauschschüler*innen ausgetauscht. Denn nie Fahrrad zu fahren und jeden Tag um 19 Uhr zu Hause sein zu müssen war für viele von uns dann doch ziemlich ungewohnt. Auch der Fakt, dass in Frankreich meistens nichts zwischen den drei Hauptmahlzeiten gegessen wird, nicht so wie bei uns wo alle in jeder Pause ihr Essen auspacken, hat uns ziemlich verwirrt. Nachdem wir dann aber von unseren Coaches darüber aufgeklärt wurden, dass das meiste dort ganz normal war, zogen wir los zu Trentemoult. Das war ein Stadtteil mit vielen couleurs und très joli  (wir sprechen jetzt fließend Französisch), der direkt am Fluss lag. Von dort sind wir mit dem Boot, was dort ähnlich wie ein Bus benutzt wird (noch so ein deutsch-französischer Unterschied), zu den Machines de l‘île gefahren, die von den Geschichten des französischen Schriftstellers Jules Verne inspiriert wurden. 

Elefant von Nantes

Dort waren wir auf einem Karussell, was aus lauter Unterwassertieren bestand. Nach einem Ritt auf einer Seekrabbe oder einem Rochen (den wir mit den Flügeln schlagen lassen konnten), gingen wir in die Ausstellung, in der uns noch mehr Maschinen in Form von Tieren vorgestellt wurden. Der Kranich machte ungefähr dieselben Geräusche wie unsere Coaches machen, wenn wir keinen zweiseitigen Text auf fließendem Französisch geschrieben haben. Danach sind wir noch beim berühmten Elefanten von Nantes stehen geblieben, (manche von uns allerdings zu lange, sie waren dann nass), der dort über den Platz lief. Am Ende des Tages wurden wir wieder unseren Austauschpartner*innen übergeben. 

Donnerstag, 03.04.25 

Am Donnerstag wurden wir morgens um 07:30 Uhr von unseren Gastfamilien am Bahnhof abgeliefert, (also die meisten von uns). Denn bis kurz vor Abfahrt des Zuges waren wir immer noch nur 19 und nicht 21 Schüler*innen, was unsere Coaches in minimalen Stress versetzte. Doch es ging alles gut und wir landeten schlussendlich zu dreiundzwanzigst im TGV nach Strasbourg, der uns schnell und pünktlich (noch so ein Unterschied) in Richtung Konstanz brachte. 

Von Franka Nunnenmacher 11b